Sprachen entwickeln sich schon seit Jahrtausenden. Sprachen entstehen, entwickeln sich, vermischen sich, passen sich an die Entwicklungen der Kultur an, manche Sprachen sterben eventuell aus. Während ihrer Entwicklung nehmen sich Sprachen Lehnwörter aus anderen Sprachen und bereichern so ihren Wortschatz.

Spanisch und Deutsch stammen aus zwei verschiedenen Zweigen der indoeuropäischen Sprachfamilie — Spanisch aus dem romanischen, Deutsch aus dem germanischen. Während der vielen Jahrhunderte von Entwicklung Spaniens und Deutschlands gab es viele kulturelle und gesellschaftliche Kontakte zwischen beiden Ländern, und die Entwicklung der Sprachen spiegelt diese Prozesse.

Spanisch wird auf drei Kontinenten von fast 600 Millionen Menschen gesprochen. Unzählige Kulturen aus der ganzen Welt haben seit Jahrhunderten diese Sprache beeinflusst. So hat Spanisch zahlreiche Wörter germanischer Abstammung, welche seit dem Mittelalter über Handelskontakte und Kriege in die Sprache gewandert haben.

Genauso hat Deutsch unzählige Wörter aus allen möglichen Sprachen der Welt genommen. Seit dem Mittelalter hat Deutsch Wörter romanischen Ursprungs. Aber besonders im 20. Jahrhundert, mit der Entwicklung der Tourismusbranche und Stärkung der diplomatischen Beziehungen in Europa, hat Deutsch sehr viele spanische Wörter bekommen.

Lehnwörter in beiden Sprachen erleichtern manchmal dem Übersetzer Deutsch-Spanisch seine Arbeit. Viel mehr muss man aber die sogenannten «Falschen Freunde» beachten, d. h. Wörter, die in beiden Sprachen gleich oder ähnlich klingen, aber unterschiedliche Bedeutungen haben.

Auch die Grammatik der beiden Sprachen hat wenige Ähnlichkeiten, bedingt durch Jahrhunderte unabhängiger Entwicklung und unterschiedliche Herkunft.